Vita
Eigentlich wollte sie schreiben. Zuhause in Ungarn, wo sie
in Dombóvár geboren wurde, schrieb sie schon früh
expressive Erzählungen. Die gelernte pharmazeutisch-
technische Assistentin studierte auch Psychologie
und Literaturästhetik. Als jedoch 1975 Deutschland
durch Heirat zu ihrer Wahlheimat wurde, war die
angehende Schriftstellerin plötzlich zur Sprachlosigkeit
verurteilt.
Wie eine Erlösung war deshalb für sie die zufällige
Begegnung mit Ton als formbarem Element. Das
Gefühl für Ausdruck und Gestaltung ihrer Figuren
war ihr angeboren. Der mystisch-symbolische
Ausdruck in starken Licht- und Schattenkontrasten
ist vergleichbar bei Barlach und Giacometti zu finden.
Imre Varga, der große ungarische Bildhauer, konnte
ihr in der Salzburger Sommerakademie nur noch
technische Fertigkeiten vermitteln. Über ihre
realistischen Formen sagt sie: "Ich kann nur formen,
was in mir selbst steckt." Vor allem ihre Frauengestalten
sind emotionsgeladen. Ihre abstrakten Plastiken besitzen
rhythmische Dynamik. Man spürt ihre Lust an der Gestaltung.
"In diesem Tonblock steckt Form drin, es fasziniert mich,
sie herauszuholen", sagt Judit Hagner.  

G. K-R.

Seitendesign: Denise Paturaud